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So war es in einem Zeitungsbericht am Mittwoch den 18. Dezember 2013 im Badischen Tagblatt (BT) zu lesen.
Nach einer etwas längeren Bauzeit, wurde am Abend des 22.12.2014 die neue NEA (Netz Ersatz Anlage) für die Feuerwehr Gernsbach angeliefert. Die Projektgruppe „Notstromaggregat“ war an diesem Abend angetreten, um das Notstromaggregat in Empfang zu nehmen, zu inspizieren und zu testen.
Am vergangenen Montag wurde dann der Ernstfall „Stromausfall im Feuerwehrhaus Gernsbach“ beübt. Kommandant Volker Steimer gab eine umfangreiche Einführung in das Thema. In einem verständlichen Vortrag im Lehrsaal der Feuerwehr, unterrichtete er die anwesenden Einsatzkräfte. Die gefertigte Power Point Präsentation führte anschaulich durch den Ablauf, was bei einem länger andauernden Stromausfall, alles so auf die Feuerwehr Gernsbach zukommt, beachtet werden muss und was uns dabei hilft, diesen so gut es geht zu überbrücken und zu überstehen.
So sprach Kommandant Steimer einige Punkte an, die den Einsatzkräften zu denken gab und für die eine oder andere Diskussion in den Reihen sorgte. Als einzigstes Feuerwehrhaus in der Stadt Gernsbach, ist dieses bedingt durch die Bauart (es „sitzt“ in einer Wanne) und den hohen Stand des Grundwasserspiegels im Bereich des Standortes, ständig nachfließendem Grundwasser ausgesetzt. Der Stromausfall legt die Grundwasserpumpe lahm, diese kann dann das anfallende Grundwasser nicht abpumpen und das Wasser staut sich im Pumpenschacht, sowie Leitungssystem zurück. Ist dieser bzw. dieses voll, so läuft es unvermeidbar in den Keller und setzt diesen, sowie die dortigen Räumlichkeiten und Gerätschaften unter Wasser. Ein sehr hoher Schaden von Gebäude und Gerätschaften, ist hier vorprogrammiert. Auch die Orientierung im ansonsten so bekannten Feuerwehrhaus wird zum Problem. Ist es Abend oder Nacht, funktioniert keine Beleuchtung mehr. Dinge die vielleicht an Stellen stehen, an denen sie sonst nicht stehen, oder noch nie standen (weil sie jemand dort abgestellt oder vergessen hatte) werden zur Gefahr. Das orientieren fällt hier schwer und alles geht langsamer voran. Im Winter fällt die Heizungsanlage aus und das Feuerwehrhaus kann nicht beheizt werden. Auch Warmes Wasser ist dann nicht mehr verfügbar, denn der Boiler kann nicht unbegrenzt das Wasser warm speichern. Einsatztechnisch wird das öffnen der elektronisch angesteuerten Türen, der Toranlagen, sowie das Funken und Telefonieren zu unserem Problem.
All das sind Probleme, die bei einem Stromausfall unweigerlich auf uns zu kommen, so Steimer.
Doch in den letzten Jahren, wurde einiges in der Feuerwehr Gernsbach in die Wege geleitet, dass wir zumindest einige Punkte, die oben genannt sind, abfangen und diesen Problemen entgegen wirken können.
So wurde im Zuge der Renovierungsmaßnahmen der veralteten Beleuchtung, im Unterrichtsraum, der Fahrzeughalle, den Umkleideräumen und der Zentrale, sowie im Keller, an einigen Stellen Leuchten mit einer „Notbeleuchtungsfunktion“ installiert. So ist der „Fluchtweg“ und Durchgangsbereich auch bei einem Stromausfall, immer so beleuchtet dass man sich noch orientieren und etwas sehen kann.
Die Telefon-, Funk-, Türschließ- und Brandmeldeanlage sind batteriegepuffert und können einen Stromausfall über einige Zeit problemlos überbrücken. Die Toranlage kann manuell geöffnet werden, sodass man mit den Einsatzfahrzeuge herausfahren kann. Im Pumpensumpf - bei der dortigen Grundwasserpumpe, ist ein Schwimmerschalter angebracht, welcher bei steigendem Wasserstand das Grundwasser automatisch abpumpt. Ist nun Stromausfall, funktioniert dieser nicht mehr. Zusätzlich zu diesem wurde ein weiterer Schwimmerschalter, welcher über dem Niveau des normalen sitzt installiert. Dieser wiederum benötigt keinen Strom und wirkt wie ein einfacher Schalter (Schließer). Er gibt ein Signal bzw. einen „Alarm“ an die Brandmeldeanlage, welche das Signal als „Alarm - Hochwassermelder Ausgelöst“ an die Leitstelle Mittelbaden weiterleitet (wenn die Aufschaltung erfolgt ist) und die Feuerwehr Gernsbach Abteilung Gernsbach wird dann durch die Leitstelle zum „Brandmeldealarm Feuerwehrhaus Gernsbach“ automatisch alarmiert. Kommen die Einsatzkräfte dann in das Feuerwehrhaus, so müssen diese den Alarmplan - Ordner „Vorgehen bei Stromausfall im FW Haus Gernsbach“ entnehmen und danach verfahren. Hier drin ist alles genau aufgelistet und beschrieben, sodass es kein Problem ist das Feuerwehrhaus mit der NEA eigenständig mit Strom zu versorgen. Die Elektroanlage im Feuerwehrhaus Gernsbach, wurde von den ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen, welche in Sachen „Elektro“ auch im alltägliche Leben und Job zu tun haben (Elektromeister und Elektroinstallateure), mit Unterstützung von zahlreichen Helfern, in umfangreichen maße auf die nötigen Maßnahmen umgebaut, angepasst und hergerichtet.
Nach dieser theoretischen Einführung, wurde das gehörte in die Praxis umgesetzt und es wurde „dunkel“. Mit einem Mal ging der Strom weg und dann ging es los. Die Einsatzkräfte entnahmen den Ordner „Vorgehen bei Stromausfall im FW Haus Gernsbach“ und arbeiteten Punkt für Punkt, nach den Vorgaben ab. Es hat alles gut funktioniert und das Feuerwehrhaus wurde innerhalb kürzester Zeit mit der NEA versorgt. Es konnten alle Gerätschaften in Betrieb genommen werden und der Aufbau lief reibungslos ab. Auch der Rückbau von der NEA auf das normale Netz der EnBW, war in umgekehrter Reihenfolge, für alle verständlich und ohne Komplikationen. Die NEA verfügt zusätzlich noch über einen angebauten pneumatischen Lichtmast, mit einer Lichtpunkthöhe von 6 Metern und 6 Scheinwerfern. Dieser kann beim Aufbau der Notstromversorgung und zum großflächigen ausleuchten von Einsatzstellen sehr hilfreiche Dienste leisten.
Die NEA hatte bereits schon ihren ersten Einsatz - beim Dachstuhlbrand in der Badener Straße am 16. Februar (Einsatz Nr. 016 - 2015). Sie hat sich da schon ausgezahlt und hat uns bei unserer Arbeit wertvolle Dienste in Sachen Lichtmast und Ausleuchtung geleistet.
Kommandant Volker Steimer unterstrich bei dieser Übung noch einmal, die Wichtigkeit für dieses Gerät und bestätigte dass die richtige Wahl getroffen wurde. Der Einfache Aufbau der NEA und die Handhabung / Bedienung müsse von jedem Feuerwehrmann getätigt werden können. Die Sicherheit meiner Einsatzkräfte steht immer im Vordergrund und da mache ich auch keine Abstriche. Da wurde auch bei diesem Gerät wieder viel Wert darauf gelegt. Bei einer freiwilligen Feuerwehr weiß man nämlich nie, wer zum Einsatz kommt und das Gerät dann sicher bedienen muss.
Er dankte bei seiner abschließenden Rede im Lehrsaal vor den Einsatzkräften, dem Gemeinderat der Stadt Gernsbach dafür, dass dieser hier wieder einmal einen wichtigen und richtigen Schritt für die Sicherheit der Gernsbacher Bürgerinnen und Bürger gemacht hat, in dem er der Beschaffung zugestimmt hat. Die Stadt Gernsbach ist einigen Städten und Gemeinden, hinsichtlich dem Leitfaden für „Die Einrichtung einer Notstromversorgung für Behörden und anderen wichtigen Einrichtungen“ im Landkreis Rastatt um einiges Voraus und hat ihre „Hausaufgaben“ gemacht, so Kommandant Volker Steimer abschließend.
Die offizielle Übergabe der NEA, zusammen mit dem neuen MTW der Feuerwehr Gernsbach Abteilung Gernsbach wird in den nächsten Wochen erfolgen.